Die "Ständige Vertretung" bewegt die Berliner Mauer
Kunst interpretiert Geschichte, Berlin grüßt Bonn, aus der Vergangenheit in die Zukunft....
Friedel Drautzburg und Harald Grunert, bekanntermaßen Ex-Bonner, schlagen wieder einmal die Brücke zwischen Kölsch und Kunst, zwischen Gastronomie, Politik und Geschichte, zwischen Bonn und Berlin!
Wovon ist die Rede?
Von der Berliner Mauer!
Genauer gesagt, von den vier Original Mauersegmenten, die sich im Besitz von Herrn Grunert und Herrn Drautzburg befinden.
Aber hierbei handelt es sich nicht einfach „nur" um Berliner Mauer. Nein!
Es handelt sich um Kunst.
Der Umwelt- und Aktionskünstler Ben Wagin (Verknüpfung mit www.benwagin.de), der seit Jahren mit Drautzburg und Grunert freundschaftlich verbunden ist, beschäftigt sich seit Wochen fast täglich mit diesen vier Stellen. Ben Wagin, auch als Baumpate bekannt, wird sie in Anlehnung an das in Berlin befindliche Parlament der Bäume – Mahnmal gegen Krieg und Gewalt, das neben dem Haus der Bundespressekonferenz im Berliner Regierungsviertel liegt, künstlerisch gestalten.
Dieses Mahnmal ist gegen das Vergessen, ist Gedenkort für die Maueropfer. Die Arbeiten des bald 80jährigen Wagin reichen aber weit über das Parlament der Bäume hinaus. Ben Wagins Projekte sind so vielfältig wie zahlreich.
Das dem Braunkohle-Tagebau gewichene Gräbendorf in der aufgeschlitzten Lausitz-Landschaft gehört ebenso dazu wie die Theater-Inszenierung „Der Aufstand der Bäume", die Ausstellung „Die Wüste ist in uns", die „Ginkgo-Hochzeit" an der Humboldt-Universität Berlin und die Verwandlung des ehemaligen Güterbahnhofs neben dem Berliner Museum für Verkehr und Technik in den Anhalter Garten. Die Liste ließe sich weit fortführen.
Zurück zum Parlament der Bäume: als eine Botschaft aus diesem Parlament reisen die Mauerteile, nachdem sie von Wagin gestaltet wurden, durch Deutschland.
Die festliche Enthüllung und Aufstellung des ersten Mauerstückes fand am
Montag, den 21. Dezember 2009 um 10.30 h
in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn vor dem Schürmann-Bau, dem Gebäude der Deutschen Welle statt.
Dieses Mauerstück wurde von Harald Grunert und Friedel Drautzburg der Deutschen Welle als Leihgabe zur Verfügung gestellt, nicht zuletzt in Ankerkennung an deren Arbeit. Die Deutsche Welle ist ja bekanntermaßen ein international agierender Sender, der sowohl online, über TV und Rundfunk in 30 Sprachen weltweit sendet und Aufmerksamkeit findet.
Die Aktion „Mauer" wird im Auftrag der Deutschen Welle von einem Filmteam begleitet, das Ben Wagin seit 20 Jahren kennt, schätzt und seine Arbeiten dokumentiert (FTV. Fischer-Teubner Film- & Fernsehproduktion).
Aus den unterschiedlichen Filmaufnahmen, wie z. B. die Arbeiten von Ben an den Mauerstücken, die Aufladung der Mauerstücke auf den Tieflader, die Fahrt nach Bonn und nicht zuletzt der feierliche Akt der Enthüllung, werden zu einem Bericht zusammen geschnitten, der in der Sendung euromaxx der Deutschen Welle weltweit gezeigt wird. Sendetermin wird noch bekannt gegeben.
Ein zweites Mauerteil reist mit nach Bonn und fährt dann „alleine" weiter nach Wittlich. Eine Findungskommission sucht noch den geeigneten Platz, wo 2010 das Mauerteil, Leihgabe von Friedel Drautzburg, aufgestellt wird.
Wo die verbleibenden zwei Mauerstücke ihren Standort finden, wird an dieser Stelle noch nicht verraten.